- Lissouba
- Lissouba[-'suː-], Pascal, Politiker in Kongo, * Tsinguidi 15. 11. 1931; studierte Agrarwissenschaft in Tunis sowie Naturwissenschaften in Paris und war ab 1961 Chef des Landwirtschaftsdienstes in Brazzaville. 1963-66 Premierminister, Minister für Landwirtschaft sowie Minister für Industrie und Handel, bekleidete er 1968/69 zeitweise Ministerämter, von denen er jedoch unter dem Vorwurf der Beteiligung an Putschplänen zurücktreten musste. Infolge der Ermordung Präsidents Ngouabis 1977 wegen angeblicher Komplizenschaft zu lebenslänglicher Haft verurteilt, wurde Lissouba bald darauf des Landes verwiesen. Zunächst Hochschullehrer in Paris, leitete er 1981-90 das UNESCO-Büro in Nairobi. 1991 kehrte Lissouba nach Brazzaville zurück und gründete die »Union Panafricaine pour la Démocratie Sociale« (UPADS), die sich in den Wahlen 1991 als stärkste Partei etablierte. Am 16. 8. 1992 wurde Lissouba zum Staatspräsidenten gewählt und im Oktober 1997 nach einem Bürgerkrieg durch die Cobra-Milizen des ehemaligen Militärmachthabers D. Sassou-Nguesso gestürzt. Im Dezember 2001 wurde Lissouba, der in London im Exil lebt, von einem kongolesischen Gericht wegen Hochverrats zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt.
Universal-Lexikon. 2012.